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Betzigau

Windkraft im Allgäu > Kempter Wald

Windparks im Kempter Wald ?  
Initiative Landschaftsschutz Kempter Wald und Allgäu e.V. in der Gemeinde Betzigau sagt „Nein“



Der Kempter Wald gehört zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten des Regierungsbezirks Schwaben.
Den Mooren im Zentrum kommt auf Grund ihrer Ungestörtheit sogar nationale Bedeutung zu.
Der Schutz dieses großräumig ungestörten, durch Straßen und andere Infrastruktureinrichtungen bisher kaum durchtrennten Gebietes ist, zur Sicherung seiner ökologischen Ausgleichs- und Rückzugsfunktion, sowie für die Natur beobachtenden und ruhigen Formen der Naherholung, sehr bedeutsam.
Aktuell verhindert das Drehfunkfeuer Kempten und die Abstandsregelung „10 H“ die Pläne im Kempter Wald weitere 11 geplante  Windkraftanlagen zu errichten.



Hochgreut:  
Die Idylle existiert nicht mehr.
Am Beispiel des von der Windkraft-Lobby hochgelobten „Windparks“ auf dem Höhenzug an der B 12 bei Wildpoldsried,  Kraftisried  und  Günzach  mit inzwischen 11 Anlagen sehen  wir  bereits,
wie nachteilig  sich das Allgäuer Landschaftsbild verändert hat.
Angedacht  waren weitere  Windkraftanlagen  im  Süden, Osten  und  Westen  der  Dörfer  Hochgreut,  Hauptmannsgreut,  Möstenberg  (Oberallgäu)  und  Raiggers  (Ostallgäu). Windkraftanlagen passen als technische Konstrukte von großer Fernwirkung nun einmal nicht in diese Landschaft.
Das Kleinod „Allgäu“ wird optisch zerstört und unsere Tourismusregion nachteilig beeinträchtigt werden.           


Panorama-Blick von der „Hohen Schulter“
bei Betzigau-Hauptmannsgreut über den Kempter Wald in die Allgäuer Alpen


und Fotomontage eines Alptraumes, falls die Pläne der WKA-Projektierer verwirklicht würden.


Allein im Naherholungsgebiet Kempter Wald wären laut PeesaStudie des AÜW 11 WKA möglich:
Zwischen Hauptmannsgreut, Möstenberg,  Stellbrunnen und Kempter Wald Kapelle 7 WKA  und in Richtung Süden weitere 4 WKA.  
Doch die Gemeinde Betzigau lehnte diese ab. Die Pläne ruhen.
Zum einen hat das AÜW zugesichert, nichts gegen die Gemeindebeschlüsse zu unternehmen.
Der Betzigauer Gemeinderat hatte mit ILKA e.V. sogar die Einbeziehung der nördlichen Standorte in das Ausschlussgebiet Kempter Wald gefordert.
Zum anderen liegen diese Standorte im 15km-Umkreis um das Funkfeuer Kempten. Hier dürfen derzeit aus Gründen der Sicherheit des Flugverkehrs keine weiteren WKA errichtet werden. Doch dies ergab sich  erst im Jahr 2014. Bis dahin hatten wir viel zu tun mit Gegenwehr und um Zeit zu gewinnen:
Näheres unten in unserer Chronik.


Chronik  -   WKA im Kempter Wald ?

PEESA-Studie wird vorgestellt Das AÜW ließ „Mögliche Windkraftstandorte  in der sogenannten PEESA-Studie“ für das Oberallgäu untersuchen.
Wir erfuhren dies aus der Allgäuer Zeitung.
140 riesige Windtürme sollten auf unsere weithin sichtbaren Höhenzüge gebaut werden?Betzigauer und Hochgreuter Bürger sind wir bereits (ungefragt) Nachbarn des  Windparks mit (inzwischen) 11 WKA in nur 3 km Entfernung auf dem Wildpoldsrieder Haarberg. Siehe Foto.

Dezember 2008:   1. Informations-Veranstaltung in Hauptmannsgreut für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Betzigau mit Bürgermeister Roland Helfrich, AÜW-Chef Michael Lucke, Energiefachmann Dipl.Ing. Johann Waldmann. Die AZ und TV-Allgäu informieren darüber.
Dezember 2008: Gründung von ILKA-Initiative Kempter Wald und Allgäu als gemeinnützigen eingetragenen Verein mit den Vorsitzenden Dr. Wilfried Haesen, stv. Vorsitzenden Reinhold Faulhaber, und Schriftführerin Sonja Bierbaum
Februar 2009: Was macht unsere Landschaft schützenswert – wann führen Windkraftanlagen zu ihrer Verunstaltung?
Informationsveranstaltung von ILKA  im Bürgerzentrum in Betzigau mit Prof.Dr. Werner Nohl (Landschaftsgestaltung und Städtebau) und weiteren Referenten.
Für die meisten Redner war die Antwort klar: Windräder können schön sein, aber nicht an jedem Ort und schon gar nicht in einer schützenswerten Landschaft wie dem Allgäu. Mai 2009: ILKA e.V. Vorsitzender Dr. Wilfried Haesen überreicht  in Kaufbeuren vor dem Rathaus den Vorsitzenden des Planungsverbandes  Allgäu Oberbürgermeister Stefan Bosse (Kaufbeuren) und Landrat Elmar Stegmann (Lindau) 2261 Unterschriften gegen die Windkraft-Nutzung im Allgäu.  
Mai 2009: Regionaler Planungsverband Allgäu:  Ausschlussgebiet Im Süden der Region Allgäu soll bleiben, in nördlichen Randbereichen Überprüfung, ob Änderung möglich
1.) Der Planungsausschuss beschließt das bestehende Ausschlussgebiet im Süden der Region grundsätzlich beizubehalten. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Landkreisen ist zu untersuchen, ob die Abgrenzung des Gebietes im nördlichen Randbereich teilweise geändert werden soll, ohne die rechtliche Wirkung des Ausschlussgebietes in Frage zu stellen.
2.) Die Vorrang- und Vorbehaltsgebiete im nördlichen Regionsteil mit Ausschlusswirkung sollen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Landkreisen geprüft und ggf. überarbeitet werden.
6. Juli 2009: Bayerisches Fernsehen – BR 3 sendet von der „Hohen Schulter“ in Betzigau-Hauptmannsgreut eine Diskussion um die drohenden Windkraftanlagen. Pro & Contra wurden diskutiert mit ILKA-Vertreter Werner Sponsel, Betzigaus Bürgermeister Roland Helfrich, Gemeinderat Joachim Borghoff und AÜW Geschäftsführer Michael Lucke.
August 2009: Unterschriftensammlung auch in der Allgäuer Festwoche am Stand des Heimatbund Allgäu. Pressemitteilung vom 03.09.09: Über 3000 Bürgerinnen und Bürger unterstützen inzwischen mit ihren Unterschriften den Widerstand gegen die unkontrollierte Ausbreitung der Windkraftanlagen im Allgäu. Mehrere hundert Besucher der Allgäuer Festwoche trugen zu diesem erfreulichen Ergebnis bei.
„Das Allgäu ist zu schön für Windräder“, betonte auch Heimatbund-Vorsitzender Karl Stiefenhofer (Mitte) am Festwochenstand und Ministerpräsident Horst Seehofer bezeichnet bei der Eröffnung der Festwoche in Kempten das Allgäu als „Paradies“.
18.11.2009:  Planungsverband Allgäu beschließt:  Ausschlussgebiet bleibt! Es bleibt bei den geltenden Ausschlussgebieten im Süden des Allgäu und den Vorbehalts- und Vorranggebieten im nördlichen Bereich. Das bedeutet: Insbesondere im Süden, in etwa südlich der B 12, bleiben neue Windkraftprojekte ausgeschlossen. Gleiches gilt für das gemeindefreie Kerngebiet des Kempter Waldes, jedoch nicht für das Gebiet nördlich , z.B. nahe den Orten Hauptmannsgreut und Möstenberg..
11.03.2011:  Atomunfall in Fukushima: Nach dem tragischen Atomunfall in Fukushima (Japan) und den folgenden panischen Reaktionen der deutschen Politik, glaubte die Windkraft-Lobby die berechtigten öffentlichen Belange des Arten- und Landschaftsschutzes, sowie der Schutzbedürfnisse der Anwohner, nun endgültig beiseite schieben zu können.
Eine überhastete, chaotische Energiewende beginnt. 23.04.2012: Planungsverband  (RPV)  sucht nun Standorte im gesamten Allgäu Der Planungsausschuss beschließt für die Nutzung der Windenergie in der gesamten Region Allgäu 16 (OA, OAL und Kreis Lindau – Westallgäu) weitere Flächen zu suchen. 22.08.2012: ILKA e.V. erarbeitet 22-seitige Stellungnahme für RPV ILKA e.V. und über 200 andere Verbandsmitglieder als Träger öffentlicher Belange, sowie anerkannte Naturschutzfachverbände erhalten umfangreiche Unterlagen des Vorentwurfs der verbliebenen Suchräume für weitere WKA . In Zusammenarbeit mit dem Fachbüro PAN GmbH, München, wurde auch versucht die Bewertung des Landschaftsbildes mit einfließen zu lassen. 15 Standorte wurden untersucht. Wir senden unsere Stellungnahme auch an zahlreiche der 200 anderen  angehörten Institutionen, um dort eine Sensibilisierung für unsere Belange zu erreichen. Auch die Veranstaltungen des Regionalen Planungsverbands Allgäu zur Öffentlichkeitsbeteiligung nutzten wir gezielt um unseren Anliegen dort Geltung zu verschaffen.
16.10.2012 Firma PAN stellt Landschaftsbewertungen mit Visualisierungen der Sichtbeziehungen beim RPV vor.
15 Standorte wurden untersucht: 3 Standorte im Lkr. Lindau Au, Riedholzer Kugel, Fischbach/Pferrenberg 6 Standorte im Lkr. Oberallgäu Kürnacher Wald, Wengener Eck, östl. Hellengerst,                                                         Knottenried, Kempter Wald, Bodelsberg, Brosisellegg 5 Standorte im Lkr. Ostallgäu Weicht, Waal, Stöttwang, Bidingen, Wald 1 Standort in der Stadt Kaufbeuren und Sattlersbuckl (Lkr. Ostallgäu) ) Das Bangen geht weiter: Zu welchen Ergebnissen kommt der RPV. Wo werden WKA gebaut?
Juni 2013: Radar-Drehfunkfeuer für Flugsicherung bei Kempten, Erdbebenmess-Station Überruh  (nahe Schwarzer Grat) und Allgäuer Moorallianz-Landschaften verhindern Windkraftanlagen-Neubau im Allgäu        Im Juni  2013 wurde auch für das Allgäu bekannt, dass um das UKW  Drehfunkfeuer   bei Kempten für neue WKA ein Abstand von 15 km einzuhalten sei. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung stellte fest, dass bei der Navigationsanlage für den Luftverkehr über dem Kemptener Raum die tolerierbare Störung durch Umgebungseinflüsse (Gelände, Gebäude, vorhandene WKA) bereits im gesamten Radialbereich der Anlage ausgeschöpft sei. Windräder können durch die Ablenkung der abgestrahlten Signale, z.B. durch die sich bewegenden Rotorblätter, zu einer Gefährdung der Sicherheit im Luftverkehr führen. Siehe auch http://www.dfs.de/dfs_homepage/de/Flugsicherung/Umwelt/Windkraft/
Des weiteren muss für eventuelle neue WKA ein 5 km Radius zur Erdbebenmess-Station bei Überruh am Schwarzen Grat im Württembergischen Allgäu eingehalten werden, damit die über das Fundament in das Erdreich abgeleiteten Vibrationen nicht zu Fehlmessungen führen.  Denn, jährlich treten in Baden-Württemberg und Bayern Hunderte von Erdbeben auf. Diese werden von den Erdbebendiensten der Länder ständig überwacht und untersucht.                   
Siehe auch: http://www.erdbeben-in-bayern.de/
27. Juli 2013: ILKA Allgäu beteiligt sich mit Sonderbus an Groß-Demo in München: “Für eine vernünftige Energiepolitik zum Wohl von Mensch und Natur”
10. August 2013:  ILKA e.V. organisiert nun Allgäuer Kundgebung in Kempten beim Einmarsch ins Festwochengelände mit Ministerpräsident Seehofer:  „ Ja zu 10 H !“
17. November 2014:  Einführung der 10 H-Abstandsregelung in Bayern
Der Bayerische Landtag beschließt am 17.11.2014 die Einführung der 10H-Regelung, wonach grundsätzlich die 10-fache Höhe der WKA als Mindestabstand zu Wohnbaugebieten einzuhalten ist . Gemeinden können geringere Abstände festlegen . Der Regionale Planungsverband  Allgäu beendet daraufhin die Neuausweisung von Vorrang- oder Vorbehaltsgebieten für Windkraftanlagen im Allgäu.
Das bisherige Ausschlussgebiet im südlichen Ost- und Ober-Allgäu, sowie im Westallgäu bleibt bestehen. Das Drehfunkfeuer „schützt“ nun auch, solange es technisch für die Flugsicherheit benötigt wird, das Gebiet nördlich des Kempter Waldes. Wir atmen auf.
Im Jahr 2018: Windrad-Lobby ruft nach Abschaffung der 10 H-Abstandsregelung
11. August 2018: ILKA e.V. organisiert eine zweite, große Kundgebung „Ja zu 10 H!“ bei der Festwocheneröffnung in Kempten mit Teilnehmern aus dem ganzen Allgäu.

Vor der Landtagswahl im September 2018: Vernunftkraft ruft auf zur bayernweiten Aktion: Ja zu 10 H !  
ILKA-Mitglieder beteiligen sich mit Hunderten von gesammelten Postkarten an Ministerpräsident Söder.

Unsere Aktionen in Bayern sind erfolgreich: In den Koalitionsvertrag der Regierungsparteien wird aufgenommen:   10 H bleibt !
Doch: Bio-Energie Allgäu investierte viel Geld in Gutachten für Windkraftanlagen
Potentielle Allgäuer WKA-Investoren haben im Laufe des Verfahrens hohe Summen ausgegeben. Über die Bio-Energie Allgäu (BEA), an der wiederum der Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten, und das Allgäuer Überlandwerk zu einem Drittel beteiligt sind,
wurden umfangreiche Untersuchungen über die Realisierbarkeit von WKA, beispielsweise im Kempter Wald angestellt, obwohl dieser nach dem aktuellen Regionalplan als Ausschlussgebiet für WKA ausgewiesen war, und dies auch auf absehbare Zeit bleiben dürfte. Dadurch sind der BEA Aufwendungen in Höhe von 1,3 Millionen Euro entstanden. Das Gutachten des Büro Jakobus zum Kürnacher Wald hat allein 32.875 Euro gekostet. Damit wird verständlich, dass die verhinderten Investoren nur auf eine günstige Gelegenheit warten ihre Windindustrieanlagen doch noch bauen zu können.

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